Abgeschlossene Arbeiten

Abgeschlossene Arbeiten

Englischer Titel: Reproduction of Gender and Heteronormativity in Informatics Textbooks

Reproduktion des sozialen Geschlechts und Heteronormativität in Informatik-Schulbüchern

Art der Arbeit:
Bachelorarbeit Informatik
    Status:
    Abgeschlossene Arbeit
    Ansprechpartner:
    Gutachter:

    Kurzfassung

    Informatik ist trotz aller Bemühungen nach wie vor eine männliche Disziplin: von den Schüler:innen, die Informatik als Leistungskurs 2018/19 in Deutschland wählten, sind lediglich 14% weiblich. Es ist daher dringend geboten, den Informatikunterricht zu degendern. Diese Arbeit untersucht, ob Lehr-Lernmittel in der Informatik für die Sekundarstufe 1 Geschlechterstereotype und Heteronormativität reproduzieren und ob es auch gelungene Beispiele gibt, die „vielfältige Männlichkeiten, Weiblichkeiten sowie Lebensweisen“ (Hartmann 2002, zitiert nach Klenk 2015, S. 234) sichtbar machen. Hierbei beschränkt sich die Analyse nicht nur auf die symbolische Repräsentation von Geschlecht oder sexueller Identität. Es wird ebenso untersucht, inwiefern Schulbücher informationstechnische Artefakte als vergeschlechtlicht dekonstruieren und welche Vorstellung von Informatik Anfänger:innen vermittelt wird. In der Darstellung von Weiblichkeit und Technik- bzw. Informatikkompetenz besteht zumindest in drei der Bücher Nachbesserungsbedarf. Nicht-heteronormative in Bild und Text finden sich kaum. Auch vergeschlechtlichte Risiken von Informatiksysteme werden nicht diskutiert. Die Fehlvorstellung, dass Informatiker:innen Einzelkämper:innen seien, wird durch den Fokus auf Einzelarbeiten eher bekräftigt. Zusammengefasst lässt sich daher sagen, dass die Repräsentationen von Geschlecht und der Informatik selbst in Schulbüchern eher zu Ausschlüssen als zu Inklusion beitragen.

    Kurzfassung in Englisch:

    Despite all efforts, informatics is still a male domain. In Germany in 2018/2019 only 14 percent of all pupils taking informatics as one of their major subjects were female. Therefore, it is urgent to degender the domain. This work analyses, if schoolbooks in informatics for 5th/6th grades reproduces gender stereotypes and heteronormativity or if there are examples for “diverse masculinities, femininities and ways of life “(Hartmann 2002, cited from Klenk 2015, p. 234). Analyses are not reduced to symbolic representation of gender or sexual identities. It is also analysed, if and how schoolbooks deconstruct informatic artefacts as gendered and which image of informatics they convey. Results suggest that representation of femininities and technical/informatics competence is still lacking parity with masculinities in three of the analysed books. Non-heteronormative characters are almost non-existent. Furthermore, gendered risks of informatic systems are not discussed. Focusing on individual exercises, schoolbooks do not challenge the existing image of a domain of lonesome hackers. Taken together, schoolbooks tend to further strengthen exclusion than inclusion.